Von der Reformation bis ins 21. Jahrhundert – wir erzählen unsere Geschichte.
Die Stadtbibliothek Magdeburg blickt auf eine über 500-jährige Geschichte zurück. Ihre Ursprünge reichen in die Reformationszeit, als das Augustinerkloster im November 1525 seine Bibliothek dem Rat der Stadt übergab. Diese Bestände bildeten den Grundstock der späteren Ratsbibliothek, die zunächst im Kloster verblieb und später in das Rathaus verlegt wurde.
Im 18. Jahrhundert erfuhr die Bibliothek durch Schenkungen und Anschaffungen eine bedeutende Erweiterung. Trotz finanzieller Herausforderungen und personeller Engpässe wuchs der Bestand kontinuierlich. Im 19. Jahrhundert wurde die Bibliothek unter der Leitung von Georg Friedrich Gerloff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit der Ernennung von Schulrat Wolterstorff als Verantwortlichem erlebte sie eine weitere Blütezeit. 1908 bezog die Bibliothek neue Räumlichkeiten an der Hauptwache, was den Ausbau des Angebots und die Einrichtung von Volksbüchereien in verschiedenen Stadtteilen ermöglichte.
Während der nationalsozialistischen Herrschaft ab 1933 wurden die Bestände der Bibliothek durch Säuberungen erheblich reduziert. Gleichzeitig erhielt sie ein neues Domizil: das ehemalige Logenhaus der Freimaurerloge „Ferdinand zur Glückseligkeit“, das 1934 nach Umbauten bezogen wurde. Dieses Gebäude diente der Stadtbibliothek bis 1998 als Standort.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Bibliothek ausgelagert, um sie vor Zerstörung zu schützen. Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau der Bestände. 1998 zog die Stadtbibliothek in das heutige Gebäude im Breiten Weg um, wo sie als moderne Kultur- und Serviceeinrichtung der Landeshauptstadt Magdeburg fungiert. Mit einer Zentralbibliothek, drei Stadtteilbibliotheken und einer Fahrbibliothek ist sie die größte öffentliche Bibliothek in Sachsen-Anhalt und verzeichnet jährlich etwa 300.000 Besucher sowie rund 1,1 Millionen Entleihungen.